AG Internationale Projekte

Ein wichtiger Bestandteil unseres Vereins ist die internationale Projektarbeit und unsere internationalen Kooperationen.

Bereits vor der offiziellen Gründung des Vereins waren die Gründungsmitglieder*innen ehrenamtlich in der Rumänienhilfe aktiv. Nach dem Zusammenbruch der Diktatur von Ceaușescu in Rumänien wurden von 1989/1990 an ehrenamtlich Transporte mit Hilfsgütern durchgeführt. Dabei kam die Hilfe in erster Linie den Kinder- und Weisenheimen von Cighid, Brincuvinesti und Cades zugute. Die Heime erlangten damals traurige Berühmtheit durch die Reportagen in DER SPIEGEL und STERN, wie auch einer umfangreichen Berichterstattung in der FULDAER ZEITUNG.

Die Transporte, die damals ehrenamtlich durchgeführt wurden, beinhalteten nicht weniger als 20 Tonnen verschiedener Hilfsgüter, wie Medikamente, Kleidung, Lebensmittel, Hygieneartikel und Spielzeug – Dinge, auf die die rumänische Bevölkerung – insbesondere die Heimkinder – dringend warteten. In den nachfolgenden Jahren wurden die internationale Hilfe und Projekte ehrenamtlich fortgesetzt, bis das Engagement von einzelnen Engagierten in die Gründung des Vereins gebündelt wurde. In den Jahren bis zur Vereinsgründung waren es Hilfsgütertransporte für rumänische Kinder und Erwachsene, Waisenhäuser und Altenheime.  In Cluj-Napoca wurde konkret der Aufbau des „Happy Kids“-Kindergartens unterstzützt durch Hilfstransporte, Baumaterialspenden, Workcamps und eine bundesweite Spendenkampagne unter dem Titel “Haste mal ‘ne Mark”. Der Kindergarten wird zweisprachig geführt (Rumänisch – Englisch/Rumänisch – Deutsch) und verwirklicht modernste pädagogische Ansätze in seinem Erziehungskonzept, war damals der erste private, zweisprachige Kindergarten im Land und ist heute Modellprojekt für ganz Rumänien.  

Als dieses Projekt auf eigenen Beinen stand, wandte sich der, nunmehr auch offiziell gegründete, Verein neuen Aufgaben zu und wurden dort aktiv, wo sich aus der Mitgliederstruktur des Vereins her Schwerpunkt gesehen wurden und Projekte entstanden. Viele Vereinsmitglieder sind Student*innen oder Absolventen der Hochschule Fulda, Fachbereich Sozialwesen, und in der Jugendarbeit tätig. Insofern war es naheliegend, dass YouRoPa e.V. auch in Rumänien nach kompetenten Partnern aus diesem Bereich suchte. Zur allgemeinen Überraschung wurde festgestellt, dass Anfang der 2000er Jahre keine möglichen Partner existierten, mit denen gemeinsam an Projekten gearbeitet werden konnte. Also wurden Kontakte zu dem gerade erst neugegründeten Fachbereich Sozialwesen an der Universität Cluj geknüpft und es gelang 2002, im Rahmen eines Fachkräftaustausches mit Studenten einen Partnerverein mit Namen PROTIN (pro tineret = “Für die Jugend”) zu gründen.   PROTIN war die erste soziale Organisation, die sich in der Großstadt Cluj-Napoca um die Belange benachteiligter Jugendlicher in sozial schwachen Vierteln kümmerte. Durch gezielten und regelmässigen Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch mit YouRoPa leistete PROTIN Pionierarbeit auf diesem Gebiet: ein Jugendclub entstand, im Rahmen von Schulsozialarbeit sorgen die PROTIN-Vereinsmitglieder für Aufklärung über Themen, mit denen die Jugendlichen sonst allein gelassen wurden. Über PROTIN hatten rumänische Jugendliche die Gelegenheit in einem Jugendaustausch mit deutschen Jugendlichen erste internationale Kontakte zu knüpfen und einmal über den eigenen Tellerrand zu blicken – auch mit Blick auf den Mythos vom “goldenen Westen” gelangen hier realisitische Perspektivwechsel. Leider konnte das größte Zukunftsprojekt der beiden Vereine, der Bau eines Jugendzentrums für benachteiligte Jugendliche in Zusammenarbeit mit der Stadt Cluj-Napoca, nicht mehr durchgeführt werden.  

YouRoPa e.V. hat sich seit 2013 neuen Projekten und Kooperationen in Cluj-Napoca zugewandt. In erster Linie wird aktuell die Arbeit von ProRoma in Cluj-Napoca unterstützt. Auch die aktuellen Projekte werden gemeinsam durch engagierte Vereinsmitglieder*innen sowie Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus Fulda durchgeführt. So finden seit 2015 wieder jährliche internationale Jugendbegegnungen und Workcamps statt. In Zukunft sollen die Projekte wieder ausgebaut und nachhaltige Kooperationen geschaffen werden.

Kontakt: manuel.lebek@youropa-fulda.de